Podcast als Marketinginstrument
Das April-Netzwerktreffen fand nach längerer Zeit wieder als offene Gruppe statt, erstmals im Bürgerzentrum Oranienburg. Wir konnten drei neue Gesichter in der Runde willkommen heißen: eine Steuerberaterin, eine Grafikerin und eine potenzielle, sich noch orientierende Gründerin.
Steffi Rose berichtete über ihre neue Leidenschaft: das Podcasten. Was das überhaupt ist? „Ein Podcast ist eine Audiodatei, die man online herunterladen und überall hören kann – so etwas Ähnliches wie ein Audioblog“, führte die Fotografin in das Thema ein. Anfangs war sie skeptisch, gab sie zu. Vor allem, weil sie noch keine thematische oder Produktidee hatte. Doch dann lernte sie bei ihrer Coach-Ausbildung ihre heutige Podcast-Kollegin kennen. Einem praktischen Versuch stand nichts mehr im Weg.
Ein Start mit unter 100 Euro ist beim Podcasten möglich. Man braucht außer einer begeisternden Idee, Technik zum Aufnehmen und Schneiden. Man meldet seinen Kanal an. Das war’s.
Seit November 2018 senden Steffo & Franzo. Ihr „Podcast der Extraklasse – 2 Fotografinnen, kreative Themen und jede Menge Spaß“, so die offizielle Beschreibung, handelt den Alltag selbstständiger Frauen zwischen kreativer Arbeit, Hobby, Kindern und Familie ab. Humorvoll und authentisch. Jeden zweiten Donnerstag erscheint eine neue Folge zum Hören. Zwischen 20 und 45 Minuten lang. Die aktuelle fragt beispielsweise, wie man Kunden sucht und findet.
Und was bringt das? „Es stärkt die eigene Marke“, sagt Steffi Rose. „Die Menschen kommen über die Persönlichkeit zu uns.“ Im Podcast gewinnen sie erste Eindrücke. „Wenn jemand Berlinern nicht mag, kommt sie oder er wahrscheinlich nicht zu mir“, lacht sie. Für ihre Klienten, die sich im kreativen Business von ihr coachen lassen, sind Podcasts ein jederzeit verfügbares Lernmittel. Für sie gleichzeitig eingesparte Zeit: „Ich muss nicht immer dasselbe erzählen. Bei bestimmten Fragen kann ich empfehlen, höre dazu Folge 10.“
Die Zusammenarbeit für die Produktionen erfordern viel kommunikativen Austausch. „Ein festes wöchentliches Meeting und tägliche Telefonate.“ Gelernt haben Steffi Rose und ihre Geschäftspartnerin, die übrigens in Osnabrück lebt und arbeitet, auch einiges. „Die Stimmen klingen nicht mehr so piepsig wie am Anfang, die Themen werden klarer und man wird routinierter“, fasste sie zusammen. Und noch eine Lektion gaben sie weiter: zu viel Material vorzuproduzieren, ist nicht ratsam. Eine Folge, die aktuell nicht mehr in die Jahreszeit passte, wurde auf Wiedervorlage gelegt.
Podcasts sind datenschutzkonform, weil sich Nutzende nirgends anmelden müssen. Nachteil: wie viele Menschen einem wirklich zuhören, können Podcaster nicht genau ermitteln. Downloadzahlen geben nur grobe Trends an. Doch die Zahl der Social-Media-Nutzer und Abonnenten steigt langsam aber kontinuierlich. Ohne jegliche Werbung hat die Steffo & Franzo-Facebookgruppe eine dreistellige Mitgliederzahl. „Für uns ist der Podcast sehr nachhaltig“, sagt Steffi Rose, weil sich verschiedene positive Dinge für das eigene Business ergeben. Das sind Aufträge, aber auch jede Menge Inspirationen.
Warum sich die beiden Frauen für den ungewöhnlichen Podcast-Namen entschieden haben, erklären sie in Folge 1. Zu finden ist ihr Podcast im Online-Verzeichnis, das man nach Zielgruppen, Themen und Kategorien durchsuchen kann. Sie freuen sich über jedes Feedback. „Jede Rezension bei Itunes ist toll, aber auch Kritik ist willkommen. Daran wachsen wir“, so Steffi Rose alias Steffo.
Mehr Informationen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Podcast
Text und Foto: Dagmar Möbius