ICH als Marke – Selbstmarketing für Unternehmerinnen

Oder: warum es für Gründerinnen so wichtig ist, ihre kommunikative Wirkung zu kennen

Wer Kunden finden, andere überzeugen und begeistern möchte, darf sich nicht scheuen, sichtbar zu werden und muss sich Gehör verschaffen. Für viele Frauen, die sich selbstständig machen, ist der Schritt aus ihrer Komfortzone jedoch eine Herausforderung.

„Meine Angebote sollen überzeugen“, „ich mag mich nicht verkaufen“, „die Kunden finden schon zu mir“, „ich will mich nicht anpreisen“, – so oder so ähnlich klingen die Sätze, mit denen Frauen, die zu mir in die Gründungsberatung kommen, zu erklären versuchen, warum sie sich nicht selbst vermarkten wollen.

Ist es weibliche Bescheidenheit, anerzogene Attitüde oder Angst, die eigene Komfortzone verlassen zu müssen? Wer das Glück hat, weiterempfohlen zu werden, muss sich vielleicht keine Gedanken über die Selbstvermarktung machen. Doch bis es soweit ist, sollte frau einiges beachten.

Wie sehe ich mich selbst?

Viele Gründerinnen arbeiten mit großem Enthusiasmus und viel Energie an der Optimierung ihrer Produkte bzw. Dienstleistungen. Das ist gut und richtig so, reicht aber nicht. Viele sehen mich entsetzt an, wenn ich ihnen sage, dass ich eine gute Qualität voraussetze, sie jedoch viel zu wenig darüber nachgedacht hätten, warum potenzielle Kundinnen und Kunden gerade ihnen vertrauen und sie auswählen sollten.

Jenen, die ein Produkt verkaufen, fällt die Vermarktung dann meistens nicht ganz so schwer. Da sie ihre Ware anpreisen, meinen sie sich dahinter „verstecken“ können, weil es ja nicht unmittelbar um sie selbst geht. Doch wenn ihr Herzblut darin liegt, fürchten sich doch viele vor der Beurteilung anderer.

Wer dagegen mit einer Dienstleistung an den Markt geht, hat vielmehr den Eindruck mit dem ganzen ICH involviert zu sein. Viele empfinden es so als sei ihre Persönlichkeit Teil des Verkaufs, denn schließlich geht es um ihre Leistung, die von anderen bewertet wird. Wer dann wenig Selbstwertgefühl hat, lässt sich leicht verunsichern und in Frage stellen, wünscht sich gleichzeitig Anerkennung und hat oft Angst, abgelehnt zu werden.

Allen Gründerinnen, die sich nun angesprochen oder ertappt fühlen, sei empfohlen sich mit den eigenen Einstellungen auseinanderzusetzen und die innere Haltung zu reflektieren.

Wie wirke ich auf andere?

Wer überzeugen und verkaufen will, sollte erfolgreich kommunizieren und wissen wie sie auf andere wirkt. Sind wir selbst von unserem positiven Eindruck überzeugt, werden wir darin von der besten Freundin oder wohlmeinenden Bekannte sicher bestärkt, aber wissen wir, ob uns unbekannte Personen — noch dazu in anderen Kontexten — auch so erleben? Kennen wir unsere Wirkung auf andere?

Was wir sagen oder schreiben und wie wir kommunizieren hat eine Wirkung auf andere. Wir können Aufmerksamkeit und Interesse hervorrufen oder Langeweile und Widerstand erzeugen. In der Kommunikation schwingen unsere Haltung, unsere Persönlichkeit, die Ziele und die Rolle, aus der wir handeln, immer mit. Und so verändert sich auch unsere Sprache und Sprechweise. Wortwahl, Tonalität, Sprechtempo und Lautstärke variieren je nachdem mit wem wir reden. Wenn wir andere überzeugen, begeistern oder motivieren wollen, hört sich das anders an als wenn wir belehren, kritisieren oder kommentieren.

Die Stimme und Sprechweise verändert sich meist unbewusst. Die innere Haltung ist entscheidend und führt ganz automatisch zu einem anderen Ausdruck. Sprechwirkungsforscher konnten das Sprichwort „der Ton macht die Musik“ wissenschaftlich belegen und zeigen, dass weniger das was wir sagen, sondern wie wir etwas sagen zwischenmenschliche Beziehungen beeinflusst.

Was kann ich tun, um meine Wirkung zu verändern?

Den Inhalt unserer Botschaften können wir präzisieren und professionalisieren, nicht drum herum reden, sondern Dinge auf den Punkt bringen – also das Was optimieren. Aber auch unsere kommunikative Wirkung können wir verbessern. Nun wäre es aufwändig mit Befragungen herauszufinden, wie wir auf andere wirken. Die kommunikativen Wirkweisen lassen sich jedoch messen und mit einem gezielten, individuellen Coaching können wir an unseren Einstellungen, Kompetenzen und Fähigkeiten arbeiten.

Wie das geht? Ein ca. 12 minütiges maschinelles Interview reicht, um eine digitale psychologische Sprachdiagnostik zu erstellen. Das Ergebnis wird entsprechend der beruflichen Anforderung nach kommunikativer Wirkweise sowie Ausgeglichenheit bzw. Anspannung ausgewertet und aufbereitet und ist Grundlage eines individuellen Entwicklungsgesprächs. Es lohnt sich also für Gründerinnen – und nicht nur für sie – an der eigenen Persönlichkeit zu arbeiten und das Ich zu stärken. Und das nicht nur im Sinne von ICH als Marke.

Übrigens: Coachings auf der Basis einer CommPassplus-Analyse sind zielgerichteter und effizienter als herkömmliche Trainings. Wer mehr erfahren möchte sollte den Workshop Commpass & Stimme im Rahmen der Brandenburgischen Frauenwoche am 08.03.2021 um 10:00 Uhr nicht verpassen: https://unternehmerinnen-in-ohv.de/workshop-1/

Einfach anmelden, die Teilnahme ist für Frauen kostenlos.

Selma Reese ist Dipl. syst. Coach (ECA) und Trainerin mit Schwerpunkt Karriere-Coaching, Berufsorientierung und Existenzgründungsberatung. Sie moderiert Workshops, hält Seminare u.a. zur Persönlichkeitsentwicklung und Selbstmarketing und berät darüber hinaus Fach- und Führungskräfte.


Mehr Informationen unter info@selma-reese.de.

Selma Reese, syst. Coach

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