Gehen oder Bleiben – Stillstand oder Fortbewegen
Das Unternehmerinnen-Netzwerk beteiligt sich an der Brandenburgischen Frauenwoche 2022 mit einer Blogreihe zum Thema Gehen oder Bleiben. Eine Einleitung zum Thema finden Sie in der Vorstellung unserer Blogreihe.
Gehen oder Bleiben – Stillstand oder Fortbewegen
von Ramona Bruchmüller
Sich zufrieden geben mit dem jetzigen Status oder sich weiterentwickeln – passiv sein oder aktiv werden. Meine eigene Geschichte hat sich dazu im Dezember 2019 entwickelt.
Da habe ich meinen gut bezahlten Job gekündigt.
Die Frage Gehen oder Bleiben, stellte sich mir schon seit mehreren Jahren.
Es ist jedoch sehr bequem, zu bleiben.
Folgende Fragen beschäftigten mich:
Was kann ich mit meinem beruflichen Wirken erreichen?
Haben sich meine Ideale verwirklicht?
Wie ist meine Vision von meiner zukünftigen beruflichen Tätigkeit?
Lehrgeld für Sprint aus der Bequemlichkeit
Und dann hieß es für mich: raus aus der Komfortzone und nochmal einen Start in die Selbstständigkeit wagen! Seit 1. März 2021 bin ich als freiberufliche Sporttherapeutin tätig und habe diesen Schritt nicht bereut. Es gab viele Hindernisse zu überwinden. Ich musste in diesem Jahr viel Lehrgeld zahlen und habe einige Dinge ganz neu gelernt: zum Beispiel Buchhaltung und Werbung oder wie gestalte ich eine Webseite.
Dazu kam die immer noch bestehende geschäftliche Ungewissheit auf Grund der unterschiedlichsten Corona-Eindämmungsverordnungen.
Flexibler im Denken und Handeln
Von vielen Menschen bekam ich Unterstützung, sei es von meiner Kollegin in der Physiotherapiepraxis oder den Ärzt*innen, welche mir Patient*innen schickten. Und ganz wichtig, meine Familie stand hinter mir. Sehr geholfen hat mir das Gründungsseminar bei WinTO sowie die anschließende Business-Beratung.
Mit meiner freiberuflichen Tätigkeit bin ich wesentlich flexibler im Denken und Handeln, als in meinem alten und festgefahrenen Job. Mein sporttherapeutisches Wirken ist jetzt vielfältiger und abwechslungsreicher. Aber es braucht viel Zeit, Geduld und Fleiß, um voran zu kommen. Das hatte ich nicht so berechnet.
Mein Arbeitstag ist flexibler, geht jedoch teilweise bis in die Abendstunden. Gelegentlich fehlt mir mein ehemaliges Team zum Gedankenaustausch. Insgesamt hat sich mein Weg in die Selbstständigkeit gelohnt. An dessen Anfang stand die Frage: Gehen oder Bleiben.
Konsequenzen abwägen und mutig sein
Liebe Frauen, wenn Ihr Euch nicht wohl fühlt in Eurer Situation, dann habt Mut zur Veränderung! Trefft bitte keine vorschnellen Entschlüsse, nehmt Euch Zeit dafür.
Überlegt Euch vorher genau die Konsequenzen: Was bringt Euch das Bleiben und wie stellt Ihr Euch das Gehen vor.
Aber auch das Bleiben hat seine Berechtigung, denn auch im Bleiben kann man kleine Veränderungen vollziehen.
Sucht Euch Unterstützung in der Familie, bei Freund*innen und auch bei gesellschaftlichen Institutionen.
Es lohnt sich, habt Mut zur Veränderung!
Ramona Bruchmüller hat als Dipl. Sportlehrerin und Sporttherapeutin langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Rehabilitation und Schmerzmedizin.
Sie ist Rückenschullehrerin und bietet Präventionskurse an.
Es ist ihr ein wichtiges Anliegen, gesunde Bewegung in den Alltag der Menschen zu bringen.
Mehr Informationen unter www.das-bewegungskonzept.de.